Mehr als 108.300 Einbrüche und Einbruchsversuche in Häuser und Wohnungen – dazu zählen auch die so genannten Tageseinbrüche – hat die Kriminalstatistik im Jahr 2008 verzeichnet. Oft führten veraltete Fenster und Balkon- oder Terrassentüren mit leicht zu überwindenden technischen Sicherungen zum erfolgreichen Einbruch.

Dass man dagegen etwas unternehmen kann, beweisen die rund 41.400 Fälle, in denen der Einbruch im Versuchsstadium stecken blieb.

„Man darf sich nicht der Illusion hingeben, dass man sich gegen jede Form des Einbruchs absichern kann. Aber man kann mit der richtigen Technik das Risiko, Opfer einer solchen Gewalttat zu werden, erheblich reduzieren“, so Martin Hunold. Neben schlecht einsehbaren und unbeleuchteten Haustüren stehen die Balkon- und Terrassentür an der Hausrückseite und alte Fenster mit einfachen Beschlägen und Schließeinrichtungen ganz oben auf der Liste potenzieller Einstiegsmöglichkeiten.

Stabile Fenster für mehr Sicherheit

Ist der Neukauf von modernen, Energie sparenden Fenstern geplant, lässt sich mit einer entsprechenden Sicherheitsausstattung gleichzeitig der Einbruchschutz erhöhen. Wichtig sind ein stabiler Aufbau der Fensterflügel und des Fensterrahmens, eine gute Befestigung der Scheibe im Fensterflügel, widerstandsfähige Beschläge und Schließeinrichtungen und auch – je nach Lage und „Attraktivität“ des Hauses – spezielle, Einbruch hemmende Verglasungen. Bei Häusern mit einem erhöhten Gefährdungspotenzial raten Fachleute zum Einbau von Fenstern und Fenstertüren mit der Widerstandsklasse 3 und höher.

„Solche Fenster besitzen Verbundglas, das nur schwer zu durchdringen ist und sehr stabile Verriegelungen, bestehend aus sogenannten Pilzkopfzapfen im Flügel aus speziell gehärtetem Stahl und ebenso widerstandsfähigen Rahmenteilen, in denen die Pilzkopfzapfen sich beim Verschließen verkeilen und so eine solide Verbindung schaffen. Ein abschließbarer Griff mit Aufbohrschutz rundet die integrierte Sicherheitsmechanik ab“, erklärt Martin Hunold. Ferner ist bei höherem Gefahrenpotential auch die Verknüpfung der Fenster und Verglasungen mit einer Alarmanlage ratsam. Dann melden Sensoren die Angriffe auf die Verglasung oder den Schließzustand der Fenster. Das hilft vergessene geöffnete Fenster zu verhindern.

Einbruchschutz zum Nachrüsten

Auch noch relativ neue Fenster mit geringer Sicherheitsausstattung lassen sich verhältnismäßig leicht gegen die Aktivitäten ungebetener Gäste aufrüsten. Erhältlich sind Einbruch hemmende Beschläge, abschließbare Fenstergriffe, abschließbare Zusatzschlösser am Rahmen und auch der Tausch der vorhandenen Isolierverglasung gegen Verbundsicherheitsglas kann im Einzelfall in Frage kommen. Außerdem kann gegebenenfalls eine elektrische Verschlussüberwachung die Sicherheit im Haus erhöhen.

Wer sich nicht sicher ist, welche Maßnahmen in Haus oder Wohnung sinnvoll sind, ist mit dem Besuch einer Beratungsstelle der Kriminalpolizei gut beraten. Teilweise gibt es sogar extra geschulte Beamte der Polizei, die die Gegebenheiten im Haus genauestens unter die Lupe nehmen und fachkundige Tipps gegen können. „Eine weitere, gute Möglichkeit ist der direkte Kontakt mit einem qualifizierten Fensterfachbetrieb“, weiß Martin Hunold Wichtig sei die Entscheidung für Qualitätsprodukte: „Ich rate dazu, neue Fenster und Nachrüstsätze immer vom geschulten Fachmann installieren zu lassen. Hilfestellung gibt hierbei das für besondere Qualität stehende RAL Gütezeichen für Fenster, Haustüren, Fassaden, Wintergärten und deren Montage. Denn ein System ist immer nur dann gut, wenn es auch richtig montiert wurde.“

Auch Türen müssen sicher sein

Neben den Fenstern sind Türen der Dreh- und Angelpunkt im Einbruchsgeschäft. Konnte man früher eine Tür einfach aufhebeln, stellt sich das bei modernen Türen ganz anders dar: Stabile Materialien, aufbohrsichere Schlösser und massive Sicherheitsverriegelungen machen Langfingern das Leben schwer. Zusätzlich dazu werden auch Türen mit integrierten Audio- und Video-Systemen angeboten, die den anwesenden Bewohner vor einem unbedachten Öffnen der Tür bewahren. Bereits eine Türsprechanlage kann zur Entscheidung beitragen, die Tür besser geschlossen zu halten.

Noch besser ist eine Kamera, die einen möglichst großen Bereich vor der Haustür abdeckt: Dann weiß der Hausbewohner, ob Kind, ob Großvater, sofort, wen er vor sich hat. Steht ein bekanntes Gesicht vor der Tür, kann man den Gast mit einem elektrischen Türöffner ins Haus lassen. Ganz modern, aber nicht ganz billig, sind so genannte Fingerprint-Systeme: „Hier dient der zuvor gespeicherte Fingerabdruck zutrittsberechtigter Personen dazu, ohne Schlüssel das Haus betreten zu können“, erklärt der Fenster-Experte. Nicht berechtigten Personen wird der Zutritt automatisch verweigert.

Alle diese elektronischen Sicherheitsbauteile haben neben der Schutzfunktion noch einen Vorzug: Sie sind dank moderner Fertigungsmethoden heutzutage sehr klein und fügen sich deshalb gut in das Design der Haustür oder des Türrahmens ein.